Am vergangenen Samstag ging es für die Herren von Göttingen Lacrosse nach Hamburg, nachdem der Doppelspieltag nicht in Lübeck ausgerichtet werden konnte. Mit dem Sieg in Hannover im Hinterkopf waren alle Spieler hochmotiviert den Hanseaten zu zeigen, was wir in den Trainings gelernt haben. Gegen die vermeintlich schwächeren Lübecker sollte ein Sieg im ersten Spiel her, um dann mit Rückenwind in das zweite Spiel gegen den Hamburger HTHC zu gehen.
Unter Leitung des Hamburger-Refgespanns wurde das erste Spiel gegen Lübeck/Rostock angepfiffen. Mit einem längeren Warmup hatten wir im Vorfeld sicherstellen wollen, wach ins Spiel zu starten. Doch verpassten wir wie schon in Hannover den Auftakt und noch schlimmer, die Lübecker bemerkten dies und scorten in Überzahlsituationen und Fast-Breaks, die durch ihren starken FaceOff-Spieler herausgeholt wurden, insgesamt vier Mal. So trafen wir uns entsprechend niedergeschlagen in der Quarterpause (4:0). Fehler wurden besprochen, die Abwehr neu sortiert und überlegt, wie der FaceOffer zu stoppen war.
Im zweiten Quarter konnten Lucas Rudelt und Michael Weber beim Anstoß nicht nur FastBreaks verhindern, sondern auch selbst zeigen, was sie beim “Game in the game” drauf haben. Der Quarterstand sah mit 1:1 schon sehr viel besser aus und die Motivationskurve stieg. Wir waren heiß und fühlten, dass das letzte Wort in diesem Spiel noch nicht gesprochen war. Dies verdankten wir mitunter den Ansprachen unseres Kapitäns Moritz Dehl, der uns lautstark anspornte, aus uns herauszugehen. Ins dritte Quarter starteten wir dominant. Konstantin Niehaus verkürzte mit seinem ersten Tor auf drei Zähler und assistierte im nächsten Angriff zum 5:3. Mit JJ, der sein erstes Tor im ersten Ligaspiel erzielte und einem Gewaltschuss von Michael Weber schlossen wir das 4. und letzte Quarter mit einem Unentschieden ab. Verlängerung… und das bei immer kälterem Wind mit Aussicht auf ein Spiel gegen die Hamburger.
Zweimal 4 Minuten wurden angesetzt. In der ersten Hälfte waren wir durchgängig im Ballbesitz und forderten den Lübecker Goalie, der ein ums andere Mal standhielt. In der zweiten Hälfte meldete sich der Lübecker FaceOffer zurück und konnte einen FastBreak herausspielen, den die Lübecker nutzten und mit einem Tor in Führung gingen. Die anschließenden 3 Minuten Restspielzeit liefen wir Sturm auf das Tor der Hanseaten, doch wieder erfolglos, sodass wir uns mit einem Tor geschlagen geben mussten. Doch es war keine Niedergeschlagenheit bei uns zu sehen. Zwar stellte das Ergebnis nicht unsere Leistung dar, doch waren sich alle einig, dass es eines der besten Ligaspiele war, die wir bei Göttingen Lacrosse bis jetzt erleben durften.
Nach einer 30 minütigen Pause sollte es wieder auf den Platz gehen. Alle versuchten, sich warm zu halten und bereiteten sich mit Teambananen und Müsliriegeln auf den kommenden Kraftakt vor. Mit der Devise “Wer nicht mehr kann, läuft schneller” standen wir bei Flutlicht auf dem Hamburger Kunstrasen und starteten direkt mit einem gelungenen FaceOff ins Spiel. Dennoch gerieten wie wiederum in Rückstand. Mit zwei Treffern weniger auf dem Scoreboard fanden wir uns zum Timeout zusammen und noch einmal pushte unser Kapitän uns. Lucas Rudelt scorte im Alleingang nach souveränem FaceOff im Fastbreak und verkürzte. Mit Treffern von Max Steinhardt, Michael Weber, Lucas Schad und Konstantin Niehaus legten wir nach und gingen mit einer zufriedenstellenden 7:3 Führung in die Halbzeitpause. Die Euphorie war groß! Zwar hatten wir gegen Lübeck verloren, doch war ein Sieg gegen die erfahreneren Hamburger greifbar. Doch das sollte sich alles noch ändern. Nachdem der Hamburger Trainer seine Mannschaft neu sortiert hatte, starteten die Hamburger stark in die 3. Spielzeit und kamen immer weiter an den Ausgleich heran. Das vierte Quarter begannen wir nur noch mit einer knappen 6:7 Führung. Dabei waren es vor allem die Hamburger Leistungsträger, die mit erfolgreichen Einzelaktionen stetig verkürzten. Trotz unseres harten Kampfes stand es 4 Minuten vor Schluss ausgeglichen. Im vorletzten Angriff konnten die Hamburger sogar noch in Führung gehen und im Folgenden fiel ein unglückliches Eigentor, sodass wir auch das zweite Spiel trotz extremen Einsatzes verloren geben mussten.
Auch das Fazit dieses Spiels war ein positives. So waren sich immer noch alle einig, dass es eine großartige Teamleistung war und die gegnerischen Mannschaften zollten uns Respekt für unseren Kampf.
Natürlich ist es schade, dass sich unser Kampf im Endergebnis nicht widerspiegelte, doch ein Erfolg war dieser Spieltag dennoch.
An dieser Stelle möchten wir uns bei den Hamburger Gastgebern für die Ausrichtung des Spieltages bedanken. Ebenso würdigen wir den Einsatz der Bremer und Hamburger Refs und freuen uns schon auf die Rückrunde im nächsten Jahr.