Göttingen Lacrosse
Low Contact-Lacrosse

Low Contact-Lacrosse

Low Contact-Lacrosse ist eine körperkontaktarme, dafür aber schnelle Variante des Lacrossespiels, bei der Taktik und Spielverständnis eine tragende Rolle spielen. Genau wie beim High Contact wird der Ball nicht nur mit dem Schläger geworfen, gefangen, getragen und vom Boden aufgenommen, es darf mit ihm auch beliebig weit gelaufen werden. Er darf jedoch nicht zum Vorteil der eigenen Teams mit dem Körper berührt werden.

Im Low Contact spielen 10 gegen 10, mit einem Kader von maximal 23 Spieler:innen. Teams setzen sich typischerweise aus einer Torhüter:in (Goalie), 3 Verteidiger:innen, 3 Mittelfeld-Spieler:innen und 3 Angreiferinnen zusammen. Wegen der hohen Laufintensität sind zu jeder Zeit fliegende Wechsel erlaubt, welche vor allem von den Spieler:innen des Mittelfeldes genutzt werden. Ein Spiel besteht aus vier Quartern à 15 Minuten, mit einer Halbzeitpause von 5 Minuten. Auf Turnieren werden die Spiele jedoch meist gekürzt.

Gespielt wird auf einem etwa fußballfeldgroßen Rasenplatz, der durch die sogenannten Restraining-Lines in 3 Drittel aufgeteilt ist. Aus dieser Einteilung ergibt sich auch die Abseitsregelung: Es dürfen sich maximal 6 Feldspielerinnen einer Mannschaft im Angriffs-/Verteidigungsdrittel aufhalten, sodass je 3 Spieler hinter der jeweiligen Restraining-Line bleiben müssen. Das Tor steht 9m in das Feld eingerückt, es kann also hinter dem Tor gespielt werden. Zudem befindet sich um das Tor ein 3m großer Kreis (Crease), der nur von der Torhüterin betreten werden darf.

Damen_Lacrosse

Zur Ausrüstung der Low Contact Spieler:innen gehört ein 90-135 cm langer Schläger (angepasst auf die Größe der Spieler:in), der aus einem Metall-Schaft und einem Kunststoff-Kopf (Head) mit Nylon oder Ledernetz zusammengesetzt ist. Auf den Schläger der Ball tragenden Spieler:in darf mit dem eigenen Schläger geschlagen werden, um Ballbesitz zu erlangen, allerdings nur mit einer kurzen, kontrollierten Bewegung vom Kopf weg. Aus Sicherheitsgründen gehört ein Mundschutz zur vorgeschriebenen Ausrüstung der Damen. Schutzbrillen (Goggles) sind zunehmend verbreitet, aber noch keine Pflicht.

Bei Low Contact wird zwischen Minor- und Major-Fouls unterschieden. Minor-Fouls sind z.B. das Verdecken des Balls auf dem Boden mit dem Schläger oder Körper (Cover) oder das Checken eines leeren Schlägers (empty stick check). Nach einem Minor-Foul bekommt die gefoulte Spielerin den Ball, die Verteidiger:in muss 4 m Abstand halten. Ein Major Foul ist z.B. ein unkontrolliertes Zuschlagen in Richtung Kopf (dangerous check) und wird damit geahndet, dass die Verteidigerin 4 m hinter die gefoulte Spielerin zurückgehen muss.

Um ein “sicheres” Schießen aufs gegnerische Tor zu garantieren, ist vor dem Tor ein 11 m messender Halbkreis gezogen. Eine Verteidiger:in darf sich nur dann länger als 3 Sekunden in dem Halbkreis aufhalten, wenn sie jemanden deckt. Umgekehrt darf eine Angreifer:in nur dann auf das Tor schießen, wenn keine Verteidiger:in in der Schussbahn steht. Goalies sind davon natürlich ausgenommen. Goalies sind – wie beim High Contact Lacrosse – durch Helm, Hals- und Brustschutz, sowie Handschuhe geschützt.