Nach zwei Jahren in einer Spielgemeinschaft mit Marburg und Kassel fassten die Göttinger Damen im Sommer den Entschluss, die SG zu verlassen und in der Saison 2018/2019 als eigenständiges Team in der 2. Bundesliga West anzutreten. Möglich gemacht wurde dieser Schritt durch eine Regeländerung, nach der die Damen ab dieser Saison nur noch mit zehn Spielerinnen pro Mannschaft auf dem Feld stehen.
Am 07. Oktober empfing das Damen-Team auf dem heimischen Kunstrasen die Paderborn Hornets zum ersten Spiel der Saison. In der Vergangenheit hatte sich die SG regelmäßig souverän gegen die Paderbornerinnen durchsetzen können. Unklar war allerdings, ob es dem eigenständigem Göttinger Team gelingen würde, an diese Erfolge anzuknüpfen. Auch innerhalb des Göttinger Kaders gab es in den letzten Monaten personelle Veränderungen: Miri gab ihr Debüt im Tor, Rookie Louisa bestritt ihr erstes Ligaspiel überhaupt, und die Neuzugänge Becks aus Bremen und Lotta aus Hamburg standen zum ersten Mal im Göttinger Dress auf dem Feld. Trainiert wird das Team seit einigen Monaten von Mo, der am Sonntag seinen Platz als Coach an der Seitenlinie einnahm.
Im ersten Quarter fanden die Göttingerinnen nur schwer ins Spiel. Neu erlernte Spielzüge konnten nicht erfolgreich umgesetzt werden, sodass sich die Attack zu wenig bewegte und hinter ihren Möglichkeiten zurückblieb. Trotzdem konnte Göttingen in den ersten 15 Minuten drei Mal scoren, während der Ball zwei Mal im eigenen Tor landete. Im zweiten Viertel, das mit einem schnellen Ausgleichstreffer für Paderborn eingeleitet wurde, konnte das Heimteam Selbstbewusstsein gewinnen, den Ball länger halten und das Spiel besser aufbauen. Wieder standen drei Tore für Göttingen und zwei Treffer für Paderborn auf der Anzeigetafel, sodass die Teams mit einem Zwischenstand von 6:4 in die Halbzeitpause gingen.
Der Knoten platzte im dritten Quarter vollends. Das Zusammenspiel in Attack und Defense funktionierte zunehmend besser. Innerhalb von zehn Minuten trafen nicht nur Vivi, Kim und Tabi je einmal – auch die Defenderinnen Gina und Becks, die zwischenzeitlich im Mittelfeld spielten, konnten scoren. Das letzte Viertel begann mit einer gelben Karte für Paderborn, sodass Göttingen für zwei Minuten in Überzahl spielte. Allerdings nutzten wir das Power Play nicht zu unserem Vorteil: Die Gäste lochten den Ball in Unterzahl zwei Mal ein. Diesen Hornissen-Stich konnten die Gastgeberinnen nur schwer auf sich sitzen lassen. In den letzten Spielminuten gaben sie noch einmal alles, sodass der Paderborner Goalie weitere sechs Male hinter sich greifen musste. Nach 60 Minuten endete das Spiel mit einem beeindruckenden 17:6-Sieg für Göttingen.
Das erste Spiel als eigenständiges Team konnte sich sehen lassen und zeigt, dass der Austritt aus der SG die richtige Entscheidung war. Gerade in der zweiten Hälfte wurden allerdings viele Tore durch glückliche Einzelaktionen erzielt, sodass der Fokus in den kommenden Wochen auf den Spielzügen liegen wird.
Für Göttingen spielten (Tore/Assists): Korhammer (2/1), Bussler (2/0), Westhofen (1/1), Jordan, Beyer (5/1), Matull (1/0), Göwecke (2/0), Ackermann, Carle (3/1), Witt, Hecht (G), Quilitz (1/0), Oswald, Rohlfing